Tötungseinsätze in Afghanistan
Bundeswehr setzte Waffenstillstands-Befürworter auf Taliban-Jagdliste

Von US-Task-Force 373 gezielt getötet: Taliban-Führer Qari Bashir
31.07.2010 - Die Bundeswehr hat den Taliban-Kommandeur Qari Bashir 2009 mit dem Vermerk zur Ergreifung
auf eine Jagdliste der Nato setzen lassen. Dieser hatte den Vorschlag der deutschen Kooperation für den Frieden
und der Nationalen Friedens-Jirga Afghanistans für einen regionalen Waffenstillstand für die Region Kunduz unterstützt. Nach dem Tanklaster-Bombardement vom 04.09.2009 verzichtete Qari Bashir auf Racheaktionen und setzte stattdessen über mehrere Wochen einen einseitigen Waffenstillstand inkraft.
Die Bundeswehr hatte den Taliban-Kommandeur Qari Bashir, der im Raum Kunduz rund 50 Kämpfer unter seinem Befehl hatte, im Jahr 2009 mit dem Vermerk auf eine Jagdliste der Nato setzen lassen, er solle festgesetzt werden. Im November 2009 wurde er bei einer mehrtägigen Operation nordwestlich von Kunduz von US-Spezialeinheiten getötet.
Das berichtet Spiegel-online am Sonntag mit Verweis auf die Wikileaks-Enthüllungen.
In der Woche vom 2. bis 8. November 2009 hatten US-Elitetruppen zusammen mit afghanischen Soldaten in der unter deutschem Kommando stehenden Zone Afghanistans eine Großoffensive gegen Taliban geführt und 133 Aufständische, darunter den Taliban-Führer Mullah Qari Bashir, getötet.
Mit Qari Bashir starb der Kommandant, der über Monate für die von der Kooperation für den Frieden und der Nationalen Friedensjirga Afghanistans vorgeschlagene Waffenstillstandslösung für die Region Kundus eintrat und dieses auch gegenüber deutschen Journalisten bestätigt hatte. Die Annahme dieses Waffenstillstands durch die ISAF hätte mindestens sieben deutschen Soldaten das Leben gerettet.
Pressebericht Spiegel-online