Otmar Steinbicker

Nach dem Anschlag auf den Talibanführer droht der Konflikt außer Kontrolle zu geraten

24.05.2016

Otmar Steinbicker, Foto: Beate Knappe

Der Afghanistan-Konflikt war immer schon kompliziert, im Hinblick auf die unterschiedlichen Akteure im Land, die Einmischung durch die Nachbarstaaten und die strategischen Interessen der Großmächte. Nach der Ermordung des Taliban-Führers Mullah Akhtar Mansur durch einen von US-Präsident Obama befohlenen Drohnenanschlag droht jetzt der Konflikt nach mehr als 35 Jahren Krieg völlig außer Kontrolle zu geraten.

Schon vor Mansurs Tod war die Lage außerordentlich kompliziert geworden, da die Konfliktlinien zunehmend nicht nur zwischen den bekannten Parteien, sondern auch durch die Parteien hindurch verlaufen.

Die Regierung unter Präsident Aschraf Ghani ist innerlich zerrissen, in Flügelkämpfe verstrickt und wenig handlungsfähig. Ghanis Stellvertreter Abdullah Abdullah, der in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterlegen war, gilt zugleich als sein wichtigster Widersacher. Viele Afghanen, darunter auch Anhänger der Taliban, die anfangs große Hoffnung in den ehemaligen Weltbank-Mitarbeiter gesetzt hatten. haben inzwischen ihr Vertrauen in die Regierung verloren. Wirtschaftlich hat sich die Lage in Afghanistan nach dem Abzug des Großteils der internationalen Truppen und internationalen Organisationen mit ihrer problematischen Dollar-Ökonomie weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit grassiert, eine wirtschaftliche Entwicklung des Landes zum Beispiel durch Nutzung des Rohstoffreichtums findet vor allem wegen der miserablen Sicherheitslage nicht statt. Auch wird der neuen Regierung wie schon den Vorgängern Korruption vorgeworfen.

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Otmar Steinbicker

Nach Jahren des Zögerns muss von der Bundesregierung eine ernsthafte Friedensinitiative ausgehen

Aachener Nachrichten, 07.10.2015

Otmar Steinbicker, Foto: Beate Knappe

Die einwöchige Besetzung der afghanischen Provinzhauptstadt Kundus war ein Schock, überraschend kam er jedoch nicht. Seit geraumer Zeit mehrten sich in der internationalen Presse Berichte über militärische Erfolge der Taliban im Norden des Landes.

Auch wenn das Stadtzentrum von Kundus nach einer Woche von Spezialtruppen der afghanischen Armee mit massiver Unterstützung der US-Armee wieder eingenommen werden konnte: Die Illusionen, die Taliban militärisch besiegen zu können, sind zerstoben. Was Hunderttausende Nato-Soldaten nicht schafften, kann die schlecht ausgerüstete afghanische Armee allein schon gar nicht leisten.

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Katja Mielke und Conrad Schetter, Wissenschaftler am BICC

Der Fall Kundus: Ein Plädoyer für eine kritische Bestandsaufnahme statt militärischem Aktionismus

06.10.2015

Conrad Schetter

Kundus stand ein Jahrzehnt lang wie kein anderer Ort für den deutschen Sonderweg einer Interventionspolitik, in der Wiederaufbau mit einem Bundeswehreinsatz gepaart wurde. Hier wurde der sog. Vernetzte Ansatz erprobt, hier versuchten die Deutschen, es besser zu machen als ihre angelsächsischen Kollegen, was die Einbindung der Afghanen und den Aufbau von Staatlichkeit anging.

Kundus sollte das Musterländle am Hindukusch werden. Nun ist es das Symbol, das – wenige Monate nach dem massiven Truppenabzug aus Afghanistan – für die Zäsur im Wiederaufbau, für das Wiederaufflackern des Bürgerkrieges und für die Rückkehr der Taliban steht.

Schonungslos führt die Weise, in der die Taliban Kundus in wenigen Stunden überrannten und einnahmen, vor Augen, wie oberflächlich zehn Jahre deutscher Präsenz und Entwicklungsanstrengungen den Nordosten des Landes nur verändert hatten. Nun dürfte auch der letzte deutsche Politiker und Beamte verstanden haben, dass die Schönfärberei des Einsatzes in Afghanistan nichts mehr bringt.

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United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA)

Increased ground fighting drives up civilian casualties

UNAMA documented 10,548 civilian casualties in 2014, the highest number of civilian deaths and injuries recorded in a single year since 2009

KABUL, 18 February 2015 - Increased ground engagements between parties to the armed conflict in Afghanistan are behind a 22 per cent rise in conflict-related deaths and injuries of Afghan civilians in 2014, the United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) said today on the release of its 2014 Annual Report on Protection of Civilians in Armed Conflict, prepared in coordination with the Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights.

UNAMA documented 10,548 civilian casualties in 2014, the highest number of civilian deaths and injuries recorded in a single year since 2009. Included in the toll were 3,699 civilian deaths (up 25 per cent) and 6,849 civilian injuries (up 21 per cent) for a 22 per cent rise in total civilian casualties over 2013. Since 2009, the armed conflict in Afghanistan has caused 47,745 civilian casualties with 17,774 Afghan civilians killed and 29,971 injured.

For the first time since 2009, more Afghan civilians were killed and injured in ground engagements than by improvised explosive devices (IEDs) or any other tactic. The report found that civilian deaths and injuries from ground operations surged by 54 per cent making them the leading cause of civilian casualties and the biggest killers of Afghan women and children in 2014.

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Afghanistan

UN welcomes Afghan legislation criminalizing recruitment of children into security forces

KABUL, 5 November 2014 – Senior United Nations officials in Afghanistan welcomed the passing of legislation earlier this week by the Afghan Lower House of Parliament to criminalize underage recruitment in the Afghan National Security Forces as a significant step forward in protecting the rights of Afghan children.

“The United Nations welcomes the Lower House’s decision to pass legislation criminalizing the recruitment of child soldiers in the Afghan National Security Forces,” said Ján Kubiš, the UN Secretary-General’s Special Representative for Afghanistan and head of the UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA).

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Naqibullah Shorish

Der IS ist eine Riesengefahr für alle islamischen Staaten

04.11.2014

Foto: Krömer

Der IS ist nicht nur eine Gefahr für die USA und Europa, er ist eine Riesengefahr für alle islamischen Staaten, insbesondere für die Staaten, in denen Marionettenregierungen mit Gewalt ihre unislamischen Gesetze zu Lasten der Bevölkerung durchsetzen.

Die islamische Welt wird heute vor allem von zwei Begriffen geprägt. Zum einen „Takfir“ (Ungläubiger). Es ist Sympathisanten des IS gelungen, viele Menschen als gläubig und ungläubig abzustempeln und somit, und da kommen wir schon zum zweiten Begriff „Tafgier“ (Explosion), die Bevölkerung zum Aufstand zu bewegen. Nach dem Aufruf zum Aufstand, vermehrten sich ihre Anhänger sehr schnell. Vor allem junge Menschen in den jeweiligen Ländern, wurden vom Ausland bei dem Aufstand unterstützt.

Es gibt Beweggründe für die Jugend, zur Gewalt zu greifen, vor allem in Ländern, in denen die Regierungen gegen den Willen der Bevölkerung mit Gewalt ihre eigenen Gesetze durchsetzen. Dort wurde den Menschen nie ein Mittelweg zur Lösung von Problemen gezeigt. 

Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass Gruppierungen die zur Gewalt tendieren, von zahlreichen arabischen Staaten unterstützt wurden. Diese haben ihnen den Namen „Salafisten“ gegeben, obwohl diese Gruppierungen nichts mit den historischen „Salafisten“ zu tun haben.

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Interview mit dem afghanischen Stammesführer Naqibullah Shorish

Die Gefahr eines Bürgerkrieges ist sehr groß, aber noch ist diese Eskalation des Krieges vermeidbar

Naqibullah Shorish (l.) im Gespräch mit Otmar Steinbicker. Foto: Beate Knappe

02.10.2014 – Mit Aschraf Ghani Ahmadsai hat Afghanistan seit wenigen Tagen einen neuen Präsidenten. aixpaix.de-Herausgeber Otmar Steinbicker sprach mit Naqibullah Shorish über die neue Situation, die Gefahren und möglichen Chancen für Afghanistan.

Naqibullah Shorish ist der nationale Stammesführer der Kharoti, des größten Stammes in Afghanistan. Shorish repräsentiert rund drei Millionen Stammesangehörige, circa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung Afghanistans. Shorish gehörte 2008 zu den Initiatoren der Nationalen Friedensjirga Afghanistans und realisierte 2009/2010 gemeinsam mit Otmar Steinbicker einen geheimen Gesprächskanal zwischen dem ISAF-Oberkommando und der Talibanführung.

aixpaix.de: Nach langem Tauziehen wurde Aschraf Ghani Ahmadsai vor wenigen Tagen als neuer Präsident Afghanistans vereidigt. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?

Naqibullah Shorish: Wir haben jetzt in Afghanistan eine merkwürdige Situation. Nach der Wahl stellen der Gewinner Ghani und der Verlierer Abdullah Abdullah gemeinsam die Regierung mit den gleichen Ansprüchen und den gleichen Rechten. Viele Afghanen verstehen jetzt nicht, warum dann die Wahl überhaupt stattgefunden hat, wofür so viele Frauen und Männer mit ihrer Wahlbeteiligung ihr Leben riskiert, ihre Finger verloren haben oder getötet wurden. Da hätten die beiden doch gleich ohne Wahl gemeinsam die Regierung bilden können.

Die Mehrheit der Afghanen wollte durch ihre Teilnahme an der Wahl den korrupten Elementen in der Regierung, den Kriegsverbrechern und Drogenschmugglern die rote Karte zeigen und sie friedlich nach Hause schicken. Jetzt gibt es auf Druck der USA eine gemeinsame Regierung der Gewählten und der Abgewählten.

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Interview mit dem afghanischen Stammesführer Naqibullah Shorish

Eine Friedenslösung für Afghanistan ist immer noch möglich, aber die Uhr tickt

Otmar Steinbicker (l.) und Naqibullah Shorish in Aachen. Foto: Harald Krömer

12.06.2013 – Das Jahr 2014 mit dem angekündigten Abzug der NATO-Kampftruppen naht mit Riesenschritten. Gibt es noch eine Chance für den Frieden oder wird Afghanistan im Bürgerkrieg versinken? aixpaix.de-Herausgeber Otmar Steinbicker führte mit Naqibullah Shorish, dem wichtigsten Stammesführer Afghanistans, ein langes Gespräch über die aktuelle Situation, über Geheimgespräche mit den Taliban im Jahr 2010 und über verbleibende Chancen.

aixpaix.de: Die NATO hat für 2014 den Abzug zumindest des Großteils ihrer Kampftruppen in Aussicht gestellt. Sind Sie froh und erleichtert?

Naqibullah Shorish: Nein, überhaupt nicht! Der mehr als zehnjährige Krieg der NATO in Afghanistan hat für unser Land eine Menge Probleme mit sich gebracht. Diese sind seit Jahren bekannt und es gibt seit jeher viele offene Fragen, wie dieser Krieg enden wird und wie Afghanistan danach aussehen wird. All diese Probleme stehen ungelöst im Raum. Die NATO hat sie seit Jahren vor sich hergeschoben. Sie stehen jetzt vor dem angekündigten Abzug genau so offen im Raum wie seit Jahren zuvor.

aixpaix.de: Fürchten Sie einen Bürgerkrieg nach dem Abzug der NATO-Truppen?

Naqibullah Shorish: Die Afghanen sind nach fast 35 Jahren Krieg absolut kriegsmüde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Afghane in dieser Situation Interesse an einer Weiterführung des Krieges oder an einem neuen Krieg mit anderen Frontkonstellationen hätte. Aber das beantwortet die Frage nicht vollständig, ob es zu einem Bürgerkrieg kommt oder nicht.

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Dr. Matin Baraki

Elf Jahre Krieg und Besatzung in Afghanistan

13. Oktober 2012

Dr. Matin Baraki

Die Anschläge des 11. September 2001 wurden zum Anlass des Krieges gegen Afghanistan, obwohl dieser lange vorher geplant war. Wie die Washington Post am 19. Dezember 2000 berichtete, hatte die Clinton-Administration schon neun Monate vorher einen Krieg am Hindukusch in Erwägung gezogen. Hierüber gab es Konsultationen mit den Regierungen Russlands und Usbekistans. Da die usbekische Regierung sich weigerte, ihr Territorium für eine US-Aggression gegen Afghanistan zur Verfügung zu stellen (1), musste der Krieg zunächst verschoben werden. (2) Auch der ehemalige Außenminister Pakistans Naiz Naik bestätigte, dass der Krieg gegen Afghanistan vor dem 11. September beschlossen worden war, denn im Juli 2001 war seine Regierung seitens der USA darüber informiert worden. (3) Ende September 2006 brüstete sich auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton damit, einen Krieg gegen Afghanistan geplant zu haben. (4) Sowohl dieser Krieg als auch der gegen Irak waren Bestandteil der Greater Middle East Initiative der Neokonservativen. (5)

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Vorstellung in Aachen

Historische Erklärung afghanischer Stammesführer

11.10.2012 – Erstmals in der Geschichte Afghanistans haben sich wichtige Stammesführer verschiedener Provinzen, Ethnien und Glaubensrichtungen, Paschtunen wie Hazara, gemeinsam mit einem Appell für eine Friedenslösung und für Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht des afghanischen Volkes an die westliche Öffentlichkeit gewandt.

Mit ihrer historischen Erklärung wenden sich die afghanischen Stammesführer an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz der Friedensbewegung, die am Wochenende in Bonn stattfinden wird.

Die Erklärung wird von folgenden Stämmen (Paschtunen und Hazara) gemeinsam getragen:

Naqibullah Shorish, Nationaler Stammesführer der Kharoti (Dieser größte Stamm Afghanistans umfasst mehr als 3 Millionen Menschen, rund 10 % der Bevölkerung des Landes)

Rat des Stammes der Sulimankhel (Gesamt Afghanistan, zweitgrößter Stamm Afghanistans)

Rat Khoja Mohammad (Provinz Ghazni)

Rat Ahali Tashuhg (Provinz Helmand - schiitisch geprägt)

Rat der Stämme der Provinz Paktia

Rat der Schiiten der Provinz Logar

Die Erklärung im Wortlaut

Pressebericht "Saarbrücker Zeitung"

TV-Interview im Belgischen Fernsehen

Treffpunkt: Afghanistan verstehen

Zu Gast am 10. September: Naqibullah Shorish und Otmar Steinbicker

Afghanistan ist für unsere westliche Gesellschaft ein schwieriges Terrain. Die Lösungen, die die Amerikaner und ihre Verbündeten für das Land am Hindukusch wollen, scheinen nicht zum gewünschten Erfolg zu führen.

Dies liegt wohl auch daran, dass die Bürger des Landes in verschiedene Stämme unterteilt sind und dass viele Dinge politisch auf Ebene dieser Stämme geregelt werden.

Naqibullah Shorish ist der Stammesführer der Kharoti und repräsentiert so etwa drei Millionen Menschen. Er erklärt im Treffpunkt, dass das Land eine andere Tradition hat und dass das westliche System nicht einfach dort angewandt werden kann. Es gibt einfach einen anderen kulturellen Hintergrund.

Zusammen mit seinem Freund und Berater, dem Aachener Journalisten Otmar Steinbicker, erhalten wir außerdem einen Einblick in den Shorish-Plan: Den Friedensplan, den Herr Shorish diskutieren und vorantreiben möchte.

Das vollständige Interview

Interview mit dem afghanischen Stammesführer Naqibullah Shorish

Die Taliban sind zu Gesprächen mit USA und Europäern bereit

Otmar Steinbicker (l.) und Naqibullah Shorish in Aachen. Foto: Harald Krömer

07.08.2012 – In den letzten Wochen und Monaten gab es in der internationalen Presse sehr widersprüchliche Meldungen über die Frage: Wie verhandlungsbereit sind die Taliban? Mit wem wollen sie reden, mit wem nicht?

aixpaix.de-Herausgeber Otmar Steinbicker sprach über die zentralen Fragen einer Friedenslösung für Afghanistan mit Naqibullah Shorish, dem wichtigsten Stammesführer Afghanistans. Shorish unterhält Kontakte zu allen Seiten, auch zur Taliban-Führung. Sie hat ihn als neutralen Vermittler akzeptiert. Er repräsentiert als nationaler Stammesführer der Kharoti mehr als 3 Millionen Afghanen.

aixpaix.de: Gibt es noch Chancen für eine Friedenslösung? Offensichtlich sind Gespräche zwischen Taliban und USA im vergangenen Jahr gescheitert. Die Taliban erklärten, die Gespräche seien definitiv abgebrochen.

Naqibullah Shorish: Es gab im vergangenen Jahr Gespräche zwischen Taliban und USA unter deutscher Vermittlung in Katar. Bei diesen Gesprächen ging es ausschließlich um einen Gefangenenaustausch. Die Taliban halten seit Jahren den US-Soldaten Bowe Bergdahl gefangen und sie wollten ihn austauschen gegen ehemalige Taliban-Führer, die in Guantanamo gefangen gehalten werden. Die US-Unterhändler hatten in den Katar-Gesprächen deren Freilassung zugesichert, doch der US-Senat hat die Freilassung nicht genehmigt. Darüber sind die Taliban verärgert. Ich kann das verstehen. Wenn in solchen Gesprächen Zusagen gemacht werden, dann müssen die auch eingehalten werden, ansonsten kann kein Vertrauen entstehen. Das Scheitern dieser Gespräche ist insofern besonders problematisch, weil es sich hier um einen Test für eine Aufnahme von Friedensgesprächen handelte. Ein erfolgreicher gegenseitiger Gefangenenaustausch wäre ein Startsignal für ernsthafte Gespräche über eine Friedenslösung gewesen. Solche Gespräche wären dann auf einer anderen Ebene geführt worden.

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Zusammenarbeit der Bundeswehr und der ISAF mit irregulären Milizen in Afghanistan

Afghanischer Stammesführer: Ein Frieden mit den Taliban ist möglich

Naqibullah Shorish (links)

13.02.2012 – Die Zusammenarbeit der Bundeswehr und der ISAF mit irregulären Milizen in Afghanistan gerät in den Focus der Öffentlichkeit. Auf drei Seiten berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 12. Februar 2012 zu diesem Thema.

aixpaix.de fragte Naqibullah Shorish, den nationalen Stammesführer des größten afghanischen Stammes der Kharoti nach den Gefahren der irregulären Milizen und nach notwendigen Konsequenzen für einen Friedensprozess. Shorish unterhält Kontakte zu allen Konfliktparteien, auch zur Taliban-Führung um Mullah Omar.

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Belgisches Fernsehen

Treffpunkt mit Afghanistan-Experte Otmar Steinbicker

06.12.2011 - Zeitgleich zur Afghanistan-Konferenz in Bonn besprechen wir das Thema in unserer Sendung. Der Aachener Journalist Otmar Steinbicker, auch Friedensaktivist, ist ausgewiesener Afghanistan-Experte.

Vor kurzem war Steinbicker Begleiter von Naqibullah Shorish, Stammesführer der Kharoti in Afghanistan und Entsandter, der von den Taliban autorisiert ist, mit westlichen Mächten zu verhandeln. Shorish, der in Deutschland im Exil lebte, hat Otmar Steinbicker vor zirka dreieinhalb Jahren kennengelernt.

Wir fragen Otmar Steinbicker, mit wem denn genau Herr Shorish bei seinem Besuch in Deutschland vor einigen Wochen gesprochen hat.

TV-Sendung "Belgisches Fernsehen"

Afghanistan

Stammesführer mit Friedensauftrag

Erstmals in seiner Geschichte wählt der Kharoti-Stamm einen nationalen Stammesführer

Naqibullah Shorish (links)

02.04.2011 - Mit dem deutlichen Auftrag, einen Friedensprozess in Afghanistan in Gang zu setzen, hat der größte Stamm Afghanistans, der Stamm der Kharoti, am Samstag Naqibullah Shorish zum landesweiten Stammesführer gewählt.

Damit wurde erstmals in der Geschichte dieses Stammes ein landesweiter Stammesführer gewählt. Zuvor gab es in diesem Stamm nur gleichberechtigte regionale Stammesführer. Die Wahl von Naqibullah Shorish ist zugleich eine deutliche Absage an den Warlord Gulbuddin Hekmatyar, der ebenfalls dem Kharoti-Stamm angehört und der die Wahl von Shorish zu verhindern suchte. Zu den Gratulanten, die sich neue Impulse von der Wahl Shorish erhoffen, zählt auch der frühere UNO-Gesandte in Afghanistan, Kai Eide.

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Kai Eide, ehemaliger UN-Gesandter in Afghanistan

Es ist an der Zeit, die Taliban zu testen – und zwar auf eine andere Weise

Kai Eide. Foto: UNAMA

Die Entscheidung der Obama-Regierung, an der augenblicklichen Strategie festzuhalten, kam nicht unerwartet. Dennoch war sie eine Enttäuschung für viele, die persönliche Erfahrungen in Afghanistan haben. Es ist an der Zeit, die schwerwiegenden Fehler der jetzigen US-geführten Strategie in Afghanistan zu erkennen. Die jetzige Strategie der Aufstandsbekämpfung funktioniert nicht im Kontext Afghanistan. Die „clear – hold – build“ Strategie, also „Säubern – Halten – Aufbauen“, ist, wie voraussehbar, eine „clear and again clear“ Übung geworden („Säubern und immer wieder Säubern). Als die Offensive in dem kleinen Gebiet Marja im Februar 2010 gestartet wurde, hieß es, in drei Monaten werde man feststellen können, ob die Offensive erfolgreich gewesen sei. Nun sind fast elf Monate vergangen, und es ist vollkommen klar, die Offensive war nicht erfolgreich. Die zur Zeit laufenden Operationen in Kandahar mögen in begrenzten Gebieten für kurze Zeit für Stabilität sorgen. Jedoch werden sie das Gesamtbild nicht ändern.

Den vollständigen Beitrag von Kai Eide für aixpaix.de, die Aachener Nachrichten und den Tagesspiegel lesen Sie hier

Tötungseinsätze in Afghanistan

Bundeswehr setzte Waffenstillstands-Befürworter auf Taliban-Jagdliste

Von der Bundeswehr auf die Jagd-Liste gesetzt: Taliban-Führer Mullah Qari Baschir

31-07-2010 - Die Bundeswehr hat den Taliban-Kommandeur Qari Bashir 2009 mit dem Vermerk auf eine Jagdliste der Nato setzen lassen. Dieser hatte den Vorschlag der deutschen "Kooperation für den Frieden" und der Nationalen Friedens-Jirga Afghanistans für einen regionalen Waffenstillstand für die Region Kunduz unterstützt. Nach dem Tanklaster-Bombardement vom 04.09.2009 verzichtete Qari Bashir auf Racheaktionen und setzte stattdessen über mehrere Wochen einen einseitigen Waffenstillstand inkraft.

Die Annahme dieses Waffenstillstands durch die ISAF hätte mindestens sieben deutschen Soldaten das Leben gerettet.

mehr

Pressebericht "Spiegel-online"

US-Armee setzt in Afghanistan zunehmen auf Tötungseinsätze

Pressebericht (engl.) "New York Times"


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Eine Friedenslösung für Afghanistan ist immer noch möglich, aber die Uhr tickt

Interview mit Naqibullah Shorish

Dossier: Der Afghanistan-Konflikt

Im Rahmen seiner Reihe Monitoring-Projekt Zivile Konfliktbearbeitung – Gewalt- und Kriegsprävention legte Prof. Dr. Andreas Buro sein Dossier vor.

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